China nicht repräsentativ

Lea Deuber

09.12.19 SZ, Seite 23

 

Das hervorragende PISA-Ergebnis für China ist nicht repräsentativ, da in den Metropolen Peking und Shanghai die besten Schüler ins Rennen geschickt worden sind. Auf dem Land ist die Situation deutlich düsterer: schlecht ausgebildete Lehrer, überfüllte Klassen - und die Kinder von Wanderarbeitern sind weitestgehend vom Bildungssystem abgehangen.

Um an eine gute Uni zu kommen, müssen chinesische Schüler bei ihrem Schulabschluss zur Spitze gehören. Für viele Kinder endet die Kindheit in der Vorschule; ab dann wird gepaukt!

Die chinesische Regierung versucht schon länger, den Druck zu verringern. Doch 'hausaufgabenfrei', das hören Chinas Tigereltern nicht gern. Für nichts geben die meisten Familien mehr Geld aus als für die Ausbildung der Kinder. Und anders als im Westen blicken viele junge Menschen nicht zu Popsternchen auf, sondern zu erfolgreichen Unternehmern wie Steve Jobs oder Jack Ma.

 

https://www.sueddeutsche.de/bildung/pisa-studie-oecd-1.4715273?reduced=true (kostenpflichtig)