Peking statt Silicon Valley: Wie China sein eigenes Einhorn-Wunder erschafft

In China gibt es mittlerweile mehr Start-ups mit Milliardenbewertung als im Silicon Valley. Was Deutschland sich vom chinesischen Modell abschauen kann.

Dana Heide

01.01.2020, Handelsblatt (online)

 

Laut dem Schanghaier Medienunternehmen Hurun gibt es derzeit 206 chinesische Einhörner; das sind junge Unternehmen, die mit mehr als zwei Milliarden US-Dollar bewertet werden – und damit mehr als in den USA, wo es 203 dieser hoch bewerteten jungen Unternehmen gibt. Es gibt auch andere Zahlen; doch gibt es keinen Zweifel, dass die chinesische Start-Up Szene boomt.

Die Rahmenbedingungen in China sind günstig: China hat nach den USA den größten Verbrauchermarkt; China hat keine Sprachbarrieren wie in Europa; die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien ist ausgeprägt. Insgesamt wachsen chinesische Start-ups fast doppelt so schnell wie die in den USA. – Fördergelder, Mietbefreiung, Steuermäßigung und möglicherweise auch Übernahme der Steuererklärung sind Hilfen der öffentlichen Hand. Dazu wird die Verknüpfung mit universitären Einrichtungen gewünscht und finanziell unterstützt. – Und außerdem ist auf dem heimischen Massenmarkt die Konkurrenz wie Facebook, Twitter, Google gesperrt.

Achim Berg, Präsident des IT-Verbands Bitkom, meint gegenüber dem Handelsblatt, chinesische Startups hätten einen riesigen Heimatmarkt und klare Wettbewerbsvorteile, wenn es um die Nutzung von Daten geht  – und die wiederum sind zum Beispiel die Grundlage für Künstliche Intelligenz und innovative Geschäftsmodelle, mahnt er.

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