Ins eigene Fleisch

US-Präsident Trump verhängt Sanktionen gegen Firmen, die den chinesischen Elektronikkonzern Huawei beliefern. Der Chiphersteller

Qualcomm hat deswegen hohe Einbußen - und die USA ein Problem.

Helmut Martin-Jung

11.08.20 SZ, Seite 18

 

Nach dem Dekret des US-Präsidenten mit dem Verbot des Halbleiterverkaufs an Huawei hat sich jetzt Qualcomm gemeldet und mitgeteilt, dass durch die US-Sanktionen Qualcomm ein Auftragsvolumen von ca. acht Milliarden Dollar entgehen würde. Damit würde man auch in der 5G-Forschung weiter zurückfallen, da entsprechendes Geld fehlen würde. Und Lobbyisten von Qualcomm ließen im Wall Street Journal  wissen, dass die von Huawei benötigten Halbleiter von von Samsung (Südkorea) oder Mediatek (Taiwan) geliefert werden dürften.

Huawei ist nicht völlig wehrlos. Allein das Ersetzen der in Großbritannien bereits verbauten Huawei-Komponenten würde über 2 Milliarden Euro kosten. Außerdem besitzt Huawei die meisten 5G-Patente, 15 Prozent davon sollen solche sein, ohne die 5G nichdt funktionieren würde. - Es könnte sein, dass Peking im Handelsstreit mit den USA die Patente als Faustpfand verwenden könnte.

 

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/usa-sanktionen-huawei-qualcomm-1.4994903