06.08.19 ff - SZ - Handelskrieg - und jetzt auch Währungskrieg?

Handelskrieg – jetzt auch mit Währungskrieg?

Christoph Giesen – SZ vom 06.08.19
H. Martin-Jung, S. Mayr, S. Radomsky – SZ vom 07.08.19
Claus Hulverscheidt - SZ vom 07.08.19 (Kommentar)
Claus Hulverscheidt – SZ vom 08.08.19

Die Abwertung des chinesischen Yuan auf ein historisches Tief seit 11 Jahren wird von Präsident Trump als Währungsmanipulation angesehen. Die chinesische Zentralbank nennt als Grund für den Kursrückgang ganz offen ‚Handelsprotektionismus’, nachdem Trump kürzlich erneut Strafabgaben von 10% auf chinesische Waren im Wert von ca. 300 Milliarden Dollar angekündigt hat. – Man muss allerdings berücksichtigen, dass China seit 2005 den Yuan kontinuierlich aufgewertet und hochgehalten und in den letzten Jahren die Möglichkeiten der Kapitalflucht aus China eingeschränkt hatte.

Die deutsche Wirtschaft sieht diese Entwicklung zur Zeit noch gelassen, da die Importe bei relativ ausgeglichener Handelsbilanz in dem Ausmaß billiger werden könnten, in dem die Export sich verteuern dürften. Dabei wird darauf hingewiesen, dass der Yuan schon einmal deutlich schlechter bewertet worden war und trotzdem kräftig exportiert worden ist.

Es geht bei der seit Monaten andauernden Auseinandersetzung auch stark um die Frage, welche der beiden Großmächte wirtschaftlich und politisch dominieren wird. Dabei dürfte Trump auf seine Klientel mit Blick auf die Präsidentenwahl 2020 blicken und auch Xi dürfte sehr auf sein Prestige in China achten müssen. Die dadurch bedingte Unsicherheit dürfte die Wirtschaft bei Investitionen zurückhaltender sein lassen.

Ein zustimmendes Murmeln der Opposition ließ sich in den USA zu den Äußerungen von Trump vernehmen, da vor allem auch Demokraten in das Rennen um immer niedrigere Wechselkurse einsteigen möchten. Sollten die USA tatsächlich tatsächlich durch gezielte Verkäufe den Dollar schwächen wollen, käme das einer wirtschaftspolitischen Revolution gleich, die überall zu spüren wäre.

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