Gulbahar Haitiwaji

 

Rescapée du goulag chinois

Premier témoignage d'une survivante ouighoure.

Editions des Équateurs; Paris 2021

184 S; 18€

 

 

Buchbesprechung Süddeutsche Zeitung

 

Absolut keine Gnade

Gulbahar Haitiwaji lebte in Paris, als die chinesische Regierung sie aufforderte, in ihre alte Heimat zu kommen. Sie wurde in ein Umerziehungslager für Uiguren gesteckt, aus dem sie erst drei Jahre später zurückkehrte. Nun hat sie ein Buch geschrieben über das, was Menschen dort angetan wird.

Alex Rühe

08.02.21 SZ, Seite 14

 

Gulbahar Haitivaji ist eine Terroristin. Deshalb schickt der Staat sie in eine Schule. Dort kümmert man sich um sie und bringt ihr erstmals solide Werte bei. Alle Frauen, die diese Schule besuchen, bekommen zweimal im Jahr ein Grippeimpfung.

Uigurin heißt im chinesischen Neusprech Terroristin; Gefängnis heißt Schule; Psychofolter heißt Werteunterricht. Und Grippe - Gubahar Haitiwaji kann es nicht beweisen; aber bei vielen jungen Frauen bleibt nach der Grippeimpfung die Periodenblutung aus, was zu der Beobachtung des deutschen Anthropologen Adrian Zenz passt, dass die Geburtenrate zwischen 2015 - 2018 im Schnitt um 24 Prozent abgnommen habe.

Verheiratet mit einem Franzosen lebt die Autorin mit ihren beiden Töchtern seit 2006 in Paris. Wegen einiger Dokumente in Verbindung mit dem Wunsch, ihre alte Mutter wieder zu sehen, fliegt sie nach China und wird festgenommen unter dem Vorwurf, dass ihre Töchter an einer chinakritischen Demonstration in Frankreich teilgenommen hatten, was der chinesische Geheimdienst fotographiert hatte.

Sie kommt in ein Umerziehungslager und nach wohl drei Jahren nach Verhandlungen des französischen Außenministeriums wieder frei. Sie beschreibt in dem Buch ihre Erfahrungen in dieser Zeit.

 

https://www.sueddeutsche.de/kultur/china-uiguren-umerziehungslager-1.5194207?reduced=true (gebührenpflichtig)

 

Das Buch liegt (noch?) nicht in deutscher Übersetzung vor.

 

 

ddd

 

Und täglich grüßt der Tigervater

als deutscher Schwiegersohn in China

Thomas Derksen

Heyne Verlag 2019, 3. Aufl.

ISBN: 978-3-641-23907-7

 

 

 

 

Als Thomas Derksen sich in die Chinesin Liping verliebt, rechnet er noch nicht mit seinem Schwiegervater in spe. „Ich kenne Ausländer aus dem Fernsehen. Den siehst du einmal unbekleidet und dann nie wieder“, warnt der seine Tochter, noch bevor er die Langnase getroffen hat. Mutig stellt sich der verliebte Rheinländer dem alten Tiger und stapft dabei charmant in die zahlreichen Fettnäpfchen, mit denen sein Weg im Reich der Mitte gepflastert ist.

Unglaublich liebenswert und unterhaltsam berichtet Afu, der glückliche Thomas, von seinem Leben und Lieben im Fernen Osten, von kulturellen und kulinarischen Eigenheiten, von Missverständnissen und so mancherlei Aha-Erlebnissen. Ein echter Kracher für alle, die mehr über China erfahren wollen!

(Amazon)

 

Thomas Derksen, geb. 1988 im rheinländischen Gummersbach, hat nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und anschließend in Bochum und Shanghai Wirtschaft und Politik Ostasiens sowie Chinesisch studiert. Inzwischen lebt er als Vlogger und Influencer in Shanghai und betreibt zusammen mit seiner Frau Liping einen sehr erfolgreichen Social-Media-Kanal, auf dem er regelmäßig von seinem Leben als Deutscher in China berichtet.!

(Thalia)

 

 

...ein wirklich erfrischend und lustig geschriebenes Buch

Isolde Gomberg

 

Amüsant geschrieben und leicht zu lesen. Das Buch gibt einen Einblick in Denk- und Verhaltensweisen in einer chinesischen Familie, wovon manches vertraut und anderes fremd erscheint.

Thomas Derksen wurde in der Süddeutschen Zeitung eine ganze Seite gewidmet. Er gehört, wenn auch noch sehr jung, zu den neben Angela Merkel und Oliver Kahn  bekanntesten Deutschen in China (s. 'Pressemitteilungen' > 27.07.19 'Rudi Carell für Chinesen')

Bernd Knapp  (Das Buch leihe ich gern aus)

 

 

 

 

Wolfgang Hirn

Shenzen. Die Weltwirtschaft von morgen

Campus-Verlag, Frankfurt 2020

286 Seiten, 25€

 

Thomas Reichart

Das Feuer des Drachen. Was Chinesen antreibt, wo sie dominieren und warum sie über un lachen.

dtv-Verlag, München 2020

272 Seiten, 20 €

 

 

Guter Gigant,

böser Gigant

Die Journalisten Wolfgang Hirn und Thomas Reichart zeigen in ihren Büchern sehr unterschiedliche Auffassungen von Pekings Politik - eine Abhandlung liest sich wie ein Kniefall vor der Kommunistischen Partei.

Edeltraud Rattenhuber

14.12.20 SZ, Seite 14

 

https://www.sueddeutsche.de/politik/china-buecher-1.5146001

 

 

Kang Youwei

DIE GROSSE GEMEINSCHAFT - Eine Anleitung zum Weltfrieden

bearbeitet und herausgegeben von Th. Heberer

 

Drachenhaus Verlag, 2020; - ISBN: 978-3-943314-49-6

250 Seiten; 29€

 

 

Verlagsbesprechung:

 

Eine Anleitung für den Weltfrieden

Kang Youwei, der große Reformer und Philosoph, beschrieb in den 1920er Jahren die Utopie einer ‚großen Gemeinschaft‘, die in der Lage ist, die Grenzen von Nationen, Ethnien, Geschlechtern und Hierarchien zu überwinden. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung liefert er gleich mit.

Während heute zunehmend wieder das Trennende anstelle der Suche nach Gemeinsamkeiten in den Vordergrund rückt, macht Kang deutlich, dass die Hoffnung auf eine gemeinsame und friedliche Zukunft voller Mitgefühl und Nächstenliebe kein westlicher oder östlicher, kein europäischer oder asiatischer, kein deutscher oder chinesischer Gedanke ist: Es ist ein zutiefst menschlicher!

Der Autor Kang Youwei

Kang wurde 1858 im Kreis Nanhai (南海) , Dorf Danzaosu (丹灶苏) in der Provinz Guangdong (广东) in eine alte und lokal prominente Beamten-Gelehrtenfamilie geboren. 1927 verstarb er in Qingdao (青岛), der ehemaligen deutschen Kolonie in der Provinz Shandong (山东), wo sich auch seine Grabstätte und das „Kang Youwei-Museum“ (康有为故居纪念馆) befinden. Er war einer der bedeutendsten Gelehrten, politischen Reformer und ein Vorreiter der intellektuellen Entwicklung des modernen China. Früh erhielt er eine Ausbildung in den konfuzianischen Klassikern mit dem Ziel, über Beamtenprüfungen eine Beamtenkarriere einzuschlagen.

Kang interpretierte den Konfuzianismus in neuer Weise, denn er sah – anders als viele seiner Zeitgenossen – in Konfuzius keinen Reaktionär, sondern einen Reformer, der die Institutionen des Staates den jeweiligen Veränderungen anzupassen gedachte. Würde Konfuzius noch leben – so Kang – würde er mit Sicherheit versuchen, das bestehende politische und ökonomische System zu reformieren. Der Konfuzianismus war für ihn eine prophetische Lehre der Moderne, die es zu „purifizieren“ gelte. Zugleich bezog er diese nicht nur auf China, sondern auf die ganze Welt und die Menschheit insgesamt. Diese Lehre ließe sich überdies in eine Religion überführen und könne auf diese Weise eine Alternative zum westlichen Christentum anbieten, wobei viele chinesische Intellektuelle allerdings eine enge Verbindung zwischen dem Christentum einerseits und dem imperialistischen Verhalten westlicher Mächte andererseits sahen. Kang vertrat die Auffassung, der Konfuzianismus könne von daher zur Schaffung einer neuen chinesischen Identität und zur moralischen Erziehung der Chinesen beitragen. In diesem Sinne sprach sein bedeutendster Schüler Liang Qichao (梁启超, 1873-1929) von Kang als dem „Martin Luther der konfuzianischen Lehre“. Luther habe das Christentum in seiner ursprünglichen Gestalt wiederherstellen wollen, Kang die Lehre des Konfuzius.

Der Herausgeber, Prof. Dr. Thomas Heberer

Prof. Dr. Thomas Heberer studierte Ethnologie, Philosophie, Politologie und Sinologie  in Frankfurt am Main, Göttingen, Mainz und Heidelberg. Nach seiner Promotion im Jahre 1977 arbeitete er zunächst für mehr als vier Jahre als Lektor und Übersetzer im Verlag für Fremdsprachige Literatur in Peking. 1989 habilitierte in Bremen. Nach Stationen in Bremen und Trier übernahm er im Jahre 1998 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ostasien an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2009 fungiert er zugleich als Ko-Direktor des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2013 hat er eine Seniorprofessur für Politik und Gesellschaft Chinas inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Prozesse, Strukturen und Akteure des politischen, sozialen und institutionellen Wandels in China. Seit 1981 führt er auf fast jährlicher Basis Feldforschung in China durch. Mit über 50 Jahren Forschungstätigkeiten zu China gehört er zu den führenden Chinaexperten in Deutschland.

 

https://www.drachenhaus-verlag.com/die-grosse-gemeinschaft/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Kang_Youwei

 

 

 

 

 

Buchbesprechungen/-empfehlungen

 

Die Zahl der Bücher China mit politischem, kulturellem, humoristischem, historischem, kulinarischem (etc) Hintergrund ist groß und wahrscheinlich größer als unsere Zeit, sie alle zu lesen, sofern wir überhaupt von ihnen gehört haben.

 

Wir haben deswegen diese Seite auf der Homepage eingerichtet in der Hoffnung, dass uns interessante Titel, vielleicht noch mit einer Rezension einer Zeitung oder einem kurzen persönlichen, positiven oder negativen Kommentar genannt werden.

 

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